Perspektiven 4.0

Erwerbsarbeit, Wissen und Bildung

Am 04.06.2025 stand die Gleichstellungslounge „Mit System zum Erfolg: Praxisnahe Methoden für Beruf & Alltag“ ganz im Sinne neuer, lösungsorientierter Perspektiven und Fragen der eigenen Haltung.
Andrea Balmerth, Geschäftsführerin des Zentrums Information Beratung Bildung (ZIBB) – Frauen für Frauen e.V., Diplom-Sozialarbeiterin, Systemische Therapeutin/Familientherapeutin (DGSv) und Mediatorin, stellte kompakt und kurzweilig den Ansatz des systemischen Denkens und Handelns vor und erläuterte einige Methoden wie Hypothesenbildung, Joining, Reframing, Möglichkeitserweiterung und verschiedene Fragetechniken. Im Rahmen der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmenden selber in der Hypothesenbildung üben. Hierbei geht es darum, den eigenen Blick auf eine bestimmte Situation oder Verhaltensweise einer Person zu weiten. Eine Vorannahme, warum jemand etwas macht, ist schnell getroffen – sie muss jedoch nicht unbedingt zutreffend sein. Hilfreich ist hier, ca. fünf Hypothesen zu formulieren im Sinne von „Es könnte sein, dass XY sich so verhalten hat, weil…“. Eine solche Vorgehensweise zu verinnerlichen, trägt sehr zum eigenen lösungsorientierten Denken und Handeln bei (- und eine direkte Ansprache zur Auflösung).
Hinweis: Andrea Balmerth bietet im Rahmen des Projekts „Perspektiven 4.0 - Eine Plattform für die Gleichstellung“ auch Onlinekurse zum Thema an.
Literaturtipps:
„MiniMax– Interventionen“ von Manfred Prior, Carl-Auer-Verlag
„Fragen können wie Küsse schmecken“ von Carmen Kindl-Beifuß, Carl-Auer-Verlag
Am 21.05.2025 fand im Rahmen des Projektes „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ zum zehnten Mal das Format der digitalen Gleichstellungslounge statt. Erneut widmeten sich 108 Lounge-Teilnehmende dem Tabuthema ‚Wechseljahre und Arbeitsplatz‘.
Dr. Jennifer Chan de Avila (Forscherin zum Thema ‚Wechseljahre und Arbeit‘ sowie Mitautorin des Buches Wechseljahre am Arbeitsplatz) und Vivian Birn (Wechseljahreberaterin und Gründungsmitglied im Deutschen Verband für Wechseljahreberatung e.V.) stellten u. a. einige Studienergebnisse vor und verdeutlichten, wie wichtig eine offene Kommunikationskultur ist. Darüber hinaus wurden das ganzheitliche Konzept MenoMATRIX zur Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren sowie der Handlungsleitfaden MenoMAPP zur Umsetzung eines menopausenfreundlichen, innovativen BGM angeführt. (Kleiner Tipp: Das Buch “Wechseljahre am Arbeitplatz” ist im Internet (kosten)frei als PDF zugänglich.
Derzeit befindet sich ein nicht unerheblicher Teil der erwerbstätigen Frauen in den Wechseljahren. Der Produktivitätsverlust liegt in Deutschland in diesem Zusammenhang bei ca. 9,4 Mrd. Euro. Eine Summe, die durch unterstützende Maßnahmen in Organisationen für Frauen in den Wechseljahren minimiert werden könnte. Der wirtschaftliche Nutzen läge in der Reduzierung von Fluktuations- und Rekrutierungskosten sowie in einer Steigerung der Mitarbeitendenbindung.
Angesichts der demografischen Entwicklung wird es eine wachsende Anzahl berufstätiger Frauen im Wechseljahresalter geben. Dies sollte auch in Bezug eines potentiellen Fachkräftemangels bzw. dessen Verschärfung im Blick sein. Darüber hinaus haben Unternehmen eine Fürsorgepflicht inne sowie eine soziale Verantwortung im Sinne von Förderung von Inklusion, Diversität und dem Wohlbefinden der Belegschaft sowie eine rechtliche Verpflichtung (Schutz vor Diskriminierung wegen Geschlecht und Alter (AGG in Deutschland, Equality Act in UK)).
Das Thema Wechseljahre sollte dringend von Organisationen aufgegriffen werden, damit wertvolle Mitarbeiterinnen nicht verloren gehen. Denn: Ein Viertel der erwerbstätigen Frauen reduziert seine Arbeitszeit oder kündigt sogar, weil gesundheits- (und damit leistungs)einschränkende Wechseljahresbeschwerden in Organisationen nicht ausreichend beachtet werden. Nicht nur die Frauen büßen hier individuell finanziell ein, sondern auch die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft.
Wechseljahre und Arbeitswelt – noch immer ein Tabuthema! Jedoch nicht für die 106 Teilnehmenden der Gleichstellungslounge „Wechseljahre – viel mehr als ein persönliches Thema! Arbeitgebende: aufgepasst!“.
Vivian Birn (Wechseljahreberaterin und Gründungsmitglied im Deutschen Verband für Wechseljahreberatung e.V.) stellte u. a. einige Ergebnisse aus der kürzlich abgeschlossenen MenoSupport-Studie vor und zeigte auf, wie hoch der wirtschaftliche Preis ist, wenn Arbeitgebende dieses Thema ausblenden. Im Rahmen der Veranstaltung wurde u. a. deutlich,  wie wichtig eine offene Kommunikationskultur zu diesem Thema ist, und es gab diverse Tipps für Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen in den Wechseljahren am Arbeitsplatz. Fazit ist: Das Thema Wechseljahre sollte dringend von Organisationen aufgegriffen werden, damit wertvolle Mitarbeiterinnen nicht verloren gehen. Denn: Ein Viertel der erwerbstätigen Frauen reduziert seine Arbeitszeit oder kündigt sogar, weil gesundheits- (und damit leistungs)einschränkende Wechseljahresbeschwerden in Organisationen unbeachtet bleiben. Nicht nur die Frauen büßen hier individuell finanziell ein, sondern auch die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft.
Am 10.12.2024 fand im Rahmen des Projektes „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ zum achten Mal das Format einer digitalen Gleichstellungslounge statt. Thema war „Gesundheitsschutz ohne Benachteiligung - Berufstätig sein in Schwangerschaft und Stillzeit“.
In diesem Rahmen beleuchteten Silke Raab (Referatsleiterin Gleichstellungsorientierte Familienpolitik, Geschlechterperspektive im Arbeitsschutz bei der Fachabteilung Frauen-, Gleichstellungs- und Familienpolitik des Deutschen Gewerkschaftsbundes) und Caroline Rigo (Referatsleiterin Bereich Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik beim Zentralverband des Deutschen Handwerks) folgende Aspekte des Mutterschutzes: Wie funktioniert er? Wer ist verantwortlich? Wer kann unterstützen? Welche Rechte und Pflichten gibt es? Und wie schafft man es, Maßnahmen für den Schutz von Schwangeren und Stillenden gut umzusetzen?
Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass bestehende Regularien vielfach ausreichend wären, in der Praxis oftmals aber keine Anwendung finden oder nicht bekannt sind. Gerade die Gefährdungsbeurteilung ließe häufig mehr Spielraum für eine (Weiter)Beschäftigung werdender oder stillender Mütter, als tatsächlich von Arbeitgeber:innenseite eingerichtet wird. Weitergehende Informationen wie eine Checkliste bzw. ein Leitfaden zum Mutterschutz bieten u. a. Publikationen des Ausschusses für Mutterschutz (siehe u. s. Links).
Am 29.11.2023 fand im Rahmen des Projektes „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ zum vierten Mal das Format einer digitalen Gleichstellungslounge statt. Thema war „Im Team arbeiten – als Team funktionieren“.
In der vierten, wie immer teilnahmeoffenen Gleichstellungslounge wurde das Thema Teamarbeit unter den Gesichtspunkten Gelingensfaktoren und Herausforderungen beleuchtet.
Wir freuen uns, dass wir hierfür die Praxisexpertinnen Karina Hanf und Jessica Sollmann von der ÜAG Jena gewinnen konnten. Die beiden legten dar, welche Faktoren zu einem funktionierenden Team beitragen, und tauschten sich mit den Teilnehmenden über Kommunikation im Team, Umgang mit Konflikten und verschiedene Teamrollen aus. Außerdem wurde ein kurzer Überblick über einige Methoden und Instrumente zur funktionierenden Teamarbeit gegeben.
Wesentlicher Gelingensfaktor für funktionierende Teamarbeit ist die Kommunikation. Doch gerade diese ist facettenreich und „hat es in sich“. Neben bspw. dem unterschiedlichen Hören und Verstehen einer Botschaft bedarf es u.a. der Trennschärfe zwischen Problem und Person sowie der Selbstreflexion, um auch eigene Anteile im Kommunikationsgeschehen zu erkennen und ggf. ändern zu können. Thematisiert wurden in Bezug auf schwierige Situationen auch das hierarchische Gefüge in einem Team und die Rolle der Leitung. Die Frage, ob eine Leitung Bestandteil des Teams sei, wurde kontrovers diskutiert.
Die Anwesenden wünschten sich eine Vertiefung der „Langen Straße der Kommunikation“ und der VeSiEr-Methode. Diesen Instrumenten wird wahrscheinlich in einer Lounge im Jahr 2024 nachgegangen.
Besondere Anmerkung: Karina Hanf und Jessica Sollmann führen als E-Tutorinnen Online-Kurse im Projekt „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ durch. Im Rahmen des Projekts „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ bieten sie u. a. Online-Kurse zum Thema an: „Kommunikation im Team – Analyse und Techniken zur Verbesserung der Kommunikation im Team“, „Schwierige Situationen im Team – Konflikte erkennen und vorbeugen“, „Was macht ein gutes Team aus? Ich bleiben und Team sein“  und anderes. Bei Interesse können Sie sich gerne auf der Plattform „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ dafür anmelden. Das Angebot ist kostenfrei.
Am 10.10.2023 fand im Rahmen des Projektes „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ zum dritten Mal das Format einer digitalen Gleichstellungslounge statt. Thema war „Ich und IT?? Hätte nicht gedacht, dass das passt!“.
Wir freuen uns, dass wir hierfür die Praxisexpertinnen und Quereinsteigerinnen Elke Spatz-Dascher (femkom – Frauenkompetenzzentrum) und Zorah Shahikhan (in Ausbildung zur Fachinformatikerin) sowie Birgit Köbl von ReDI School gewinnen konnten.
Nach einem kurzen Vortrag von Elke Spatz-Dascher zum Thema „Warum sollten mehr Frauen in der IT arbeiten?“ berichteten sie und Zorah Shahikhan von ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen als Quereinsteigerinnen in die IT. Anschließend stellte Birgit Köbl (Director Talent Program & Career Partnerships / ReDI School) das vom BMFSFJ geförderte Projekt „She´s ReDI“ vor und zeigte damit einen möglichen Weg zum Quereinstieg in die IT auf.
Die Teilnehmenden der Gleichstellungslounge tauschten sich in Kleingruppen und im Plenum über verschiedene Aspekte zum Quereinstieg in die IT aus. Dabei wurde deutlich, dass es einer größeren Transparenz hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen und auch möglicher Arbeitsbereiche in der IT bedarf, die wesentlich vielfältiger sind als der weithin bekannte Programmierbereich. Notwendig seien mehr Klarheit darüber, was für einen Quereinstieg benötigt werde, sowie Informationen über potenzielle Jobs in Schnittstellenbereichen der IT, die auch für nicht-studierte Programmierer:innen geeignet und interessant sein könnten. Generell wurde zum Schritt in den Quereinstieg ermutigt  – der in jedem Alter möglich (und lohnenswert) ist. Die zukunftsträchtige IT-Branche bietet diverse, spannende Arbeitsplätze, und der Prozess der Digitalisierung sollte von allen mitgestaltet werden.
Am 29.06.2023 fand im Rahmen des Projektes „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ zum zweiten Mal das Format einer digitalen Gleichstellungslounge statt. Thema war „Selbstmotivation – Impulse und Strategien zur „Selbstüberlistung“
Wir freuen uns, dass wir hierfür die Praxisexpertin Anja Mügge gewinnen konnten. Frau Mügge ist Pädagogin, Mediatorin, Fachreferentin für Arbeitsrecht und in systemischer Beratung ausgebildet. Außerdem führt sie als E-Tutorin Online-Kurse im Projekt „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ durch.
In einem Impulsvortrag ging Anja Mügge auf folgende Punkte ein: Was ist Motivation? Woher kommt sie? Was kann ich selbst tun, um sie „am Schopf zu packen“ und für mich positiv zu nutzen? Thematisiert wurden Arten der Motivation – intrinsische und extrinsische Motivation -, „innere Antreiber“ und der Umgang mit ihnen.
Im Plenum wurde „Höllensätzen“ und „Saboteuren“ nachgespürt und überprüft, welche Sätze einen selber behindern, bspw. „Ich bekomme immer nichts auf die Reihe, während andere viel schlauer sind als ich.“, „Immer trifft es mich.“, „Sei gefällig! Mach es allen recht!“ oder „Sei stark!“
Frau Mügge zeigte einen möglichen Umgang mit „Höllensätzen“ und „Druckerzeugern“ auf, erläuterte „Erlauber“ sowie Wege zur konkreten Zielsetzung und -erreichung.
Die Teilnehmenden tauschten sich in Kleingruppen und im Plenum über Strategien zur Selbstmotivation aus, ergänzt von der Praxisexpertin um weitere Tipps und Tricks zur „Selbstüberlistung“.